FAQ Venen

Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen (FAQ Venen) rund um das Thema Venen. Klicken Sie auf das Symbol vor der Frage um die Antwort zu sehen.

Krampfadern - welche Behandlungsmethode ist die Beste?

Aufgrund der Vielzahl der angebotenen Behandlungssmethoden ist die Entscheidung nicht immer leicht zu treffen, welche Operations – oder interventionsmethode beim Krampfadernleiden für den Patienten „die Beste“ ist.

Grundsätzlich gilt, dass derzeitig lediglich die Kosten für eine Strippingoperation (Endostripping) von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Unabhängig von Kosten sollte der Erhalt der Stammvenen nicht nur im Hinblick auf evtl. spätere Bypassoperationen an erster Stelle stehen. Das einzige etablierte Stammvenen erhaltende Verfahren ist die CHIVA-Methode.

Nicht jeder Krampfadernbefund ist jedoch für eine CHIVA-Operation geeignet. Nur eine strenge Auswahl von geeigneten Befunden führt zu guten Resultaten! Idealerweise sollten Sie sich einen Venenspezialisten aussuchen, der die gängigen Operations- und Behandlungsverfahren qualifiziert und routiniert anbieten kann – nur so ist gewährleistet, dass das richtige Verfahren für Sie ausgewählt wird.

Achten Sie auf die Qualifizierungen bwz. Zertifizierung Ihres Chirurgen (z.B. Venenkompetenz-Zentrum, Phlebologicum zertifiziertes Venenzentrum). Steht für Sie das kurzfristige kosmetische Ergebnis an erster Stelle, so ist die Methode nach CHIVA nicht unbedingt zu empfehlen. Hier empfiehlt sich entweder das Endostripping (mittels Kryosonde oder Venenendoextraktor) in Kombination mit der mikrochirurgischen Entfernung von varikös veränderten Seitenästen, oder  die  Hitzeverschmorung der  der Stammvene (Elves radial, VNUS closure fast).

Denn oft ist nur eine einzige Punktion (ca. 1 bis 2 mm Narbe) notwendig. Leider gibt es für die Laser – und VNUS-Methode noch keine wissenschaftlichen Langzeitergebnisse (> 4-5  Jahre), sodass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine abschließende Beurteilung abgegeben werden kann.

Ggf. kann es zu einem Wiedereröffnung der Sammelvene oder einem sogenannten Krossenstumpf kommen, die entweder eine erneute Laserintervention oder eine Strippingoperation mit Unterbindung der Sammelvene an der tiefen Beinvene notwendig machen.

Krampfadernbehandlung mit VNUS, Radial Laser oder RFITT?

Aktuell kommen 3 unterschiedliche thermische Ablationsverfahren (Hitzeverschmorung) der Stammvenen zur Anwendung. Für den Laien ist es schwierig die Unterschiede in den jeweiligen Verfahren zu beurteilen, zumal die jeweiligen Anwender von ihrer Methode immer behaupten diese sei den anderen weit überlegen. Festzuhalten ist, dass insbesondere bei den VNUS- und Laserverfahren in etablierten wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte, dass diese in der Lage sind eine Krampfader (Stammvene) grundsätzlich zu verschliessen. Das RFITT Verfahren ist wissenschaftlich am schlechtersten abgebildet – moderne mulitizentrische Studien fehlen. Bzgl. des Behandlungserfolges und insbesondere auch der Schmerzhaftigkeit der Verfahren gibt es heute keine Unterschiede zwischen VNUS closure fast und dem Radial Laser. Das RFITT Verfahren konnte sich in Deutschland bis dato noch nicht durchsetzen. In aller Regel werden in spezialisierten Venenzentren sowohl der Radial Laser als auch das VNUS – Verfahren angeboten, um die jeweiligen Vorteile der Methoden differenziert zum Vorteil der Patienten anwenden zu können.

Welche Probleme gibt es beim Tragen von Kompressionstrümpfen?

Anziehschwierigkeiten

Häufig beklagen sich die Patienten über Schwierigkeiten oder Probleme beim Anziehen des Kompressionstrumpfes. Zunächst ist es wichtig, dass Ihnen das Anziehen des Strumpfes in Ihrem Sanitätsfachhandel genau erklärt und auch gezeigt wurde. In aller Regel lassen sich dann bereits entsprechende Hilfsmittel für Sie finden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anziehhilfen für Kompressionstrümpfe. Das einfachste und mit effektivste Hilfsmittel sind Gummihandschuhe, die durch ihre Haftung am Gestrick ein Anziehen leichter machen und auch den Strumpf vor Beschädigungen durch Fingernägel oder Schmuck schützen.

Schwitzen

Vor allen Dingen in der warmen Jahreszeit beklagen sich die Patienten über ein Hitzegefühl und Schwitzen in den Kompressionstrümpfen. Hier ist es hilfreich entweder morgens vor dem Anziehen des Strumpfes einen kalten Kneippguss durchzuführen oder ein kühlendes Gel oder Spray vor dem Anziehen aufzutragen. Der Vorteil: die Haut wird gleichzeitig gepflegt und gegen das Austrocken geschützt.

Einschnüren

Die häufigste Ursache für das Einschnüren der Kompressionsstrümpfe liegt in einer Überdehnung des Strumpfes beim Anziehen. D.h. der Strumpf wird zu stark gezogen und rutscht dann zurück und schnürt dadurch ab. Wenn das nicht der Grund ist, dann sollten Sie nochmals das Sanitätshaus kontaktieren um die Maße noch einmal zu überprüfen.

Trockene Haut

Häufig führt das Tragen von Kompressionstrümpfen zu einer trockenen Haut. Es ist deshalb besonders wichtig auf eine gute Hautpflege und Pflege des Strumpfes zu achten.

Engegefühl

Zu Beginn einer Kompressionstherapie empfindet man den Kompressionstrumpf immer als beengend. Es wird einige Tage oder sogar ein paar Wochen dauern, bis Sie sich an den Kompressionsdruck gewöhnt haben.

Wohin fließt das Blut nach Entfernung einer Krampfader?

Der Abtransport des venösen Blutes erfolgt über das tiefe Beinvenensystem und die noch funktionsfähigen Venen des oberflächlichen Venensystems. Diese Gefäßsysteme müssen vor jeder Operation mit den dafür zur Verfügung stehenden apparativen Methoden untersucht werden.

Erst wenn sichergestellt ist, dass diese Venen funktionsfähig sind, kann eine Varizenoperation gefahrlos durchgeführt werden.
In den krankhaft veränderten Venen, den Krampfadern, fließt das Blut nicht mehr in der „richtigen“ Richtung. Das bedeutet, dass das Blut in diesen Varizen anstatt körperwärts (von unten nach oben) entgegengesetzt, nämlich von oben nach unten, also fußwärts fließt.

Die Folge ist, dass diese krankhaft veränderten Venen ihre eigentliche Aufgabe, das Venenblut körperwärts abzutransportieren, nicht mehr erfüllen.

Die Operation entfernt lediglich erkrankte Venenabschnitte, die krankhaft gestaut sind und nutzlos geworden sind. Durch die Entfernung der Krampfadern kommt es im verbleibenden gesunden Venensystem dadurch zu einem verbesserten Abfluss.
Das tiefe Venensystem bleibt in jedem Fall unangetastet und übernimmt problemlos den Rücktransport des Blutes.

Werden die Krampfadern entfernt, bleibt der Transportmechanismus des Venenblutes erhalten, das heißt dem Körper fehlt nichts und der Patient kann ohne irgendwelche Einbußen normal weiterleben. Dies kann man sich ähnlich der Behandlung bei einem entzündeten Blinddarm vorstellen. Hier kommt es ebenfalls nach Entfernung des entzündeten, also nicht mehr funktionsfähigen Blinddarmes zu keiner Beeinträchtigung der anderen Körperfunktionen.

Können sich nach der Operation erneut Krampfadern bilden?

Vergessen sie nicht:

Die Krampfadernerkrankung wird durch verschiedenste Ursachen hervorgerufen (Vererbung, Hormone etc.)

Die Ursachen des Krampfadernleidens sind bis heute nicht bekannt.
Bei einer Krampfadernoperation werden die zum Zeitpunkt der Operation erkrankten Venenabschnitte entfernt. Die generelle Veranlagung zu einer Krampfadernerkrankung kann jedoch mit dem Skalpell nicht entfernt werden. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass regelmäßige (jährliche) Kontrolluntersuchungen erfolgen sollten.
So können kleinere neu gebildete Krampfadern schon im Anfangsstadium mit geringem Aufwand (Verödung) entfernt werden.

Die Veranlagung zur Ausbildung von Venenerkrankungen ist angeboren. Von daher besteht für einen Varizenträger lebenslang die Möglichkeit, an Krampfadern zu erkranken, auch nach einer erfolgreich abgeschlossenen Operation.

Bei einem Rückfall soll auf jeden Fall erneut der Spezialist aufgesucht werden. Manchmal sind Rückfälle mit kleinen Eingriffen oder auch nur mit Verödungen behebbar.

Oft sind Patienten, die einen äußerlich sichtbaren Rückfall erleiden, enttäuscht und scheuen eine erneute Behandlung.
Dies ist nicht ungefährlich. Wennä ußerlich sichtbare, auch kleine Rückfälle belassen werden, so kann sich wieder ein ausgedehntes Krampfaderleiden bilden. Insofern sollten auch nach einer erfolgreichen Operation unbedingt in einem kurz- bis mittelfristigen Abstand Kontrolluntersuchungen mittels farbcodierter Duplexsonographie durchgeführt werden.

Ein Rückfall sollte in jedem Fall frühzeitig erkannt und frühzeitig behandelt werden, um den Eingriff klein halten zu können.

Wichtiger Hinweis

Patienten mit einer ausgeprägten Bindegewebsschwäche und damit verbunden auch sehr schwachen Venenwänden sind anfälliger für Rückfälle. Auch Patienten, die insgesamt zur Risikogruppe der Varizenausbildung gehören, so z. B. übergewichtige Patienten, Menschen, die lange sitzen und stehen, neigen eher zu Rückfällen. Man kann also mit einer gesunden Lebensweise, mäßiger Ernährung, regelmäßigem Sport (z. B. Walking, Schwimmen, Radeln) das Risiko für einen Rückfall minimieren.

Krampfadern - stationäre oder ambulante Behandlung?

Durch den zunehmenden Kostendruck in unserem Gesundheitssystem verschieben sich immer mehr Operationen aus dem stationären in den ambulanten Bereich.

Verständlich, da die Kosten für eine z.B. stationäre Krampfadernoperation um ein Vielfaches höher liegen, als für eine ambulant durchgeführte Operation. Die Entscheidung ob eine Krampfadernoperation ambulant oder stationär durchgeführt wird sollte jedoch nicht wirtschaftlichen Erwägungen zu Grunde gelegt werden.

Folgende Kriterien sollten bei einer geplanten, ambulanten Krampfadernoperation (Strippingoperation) unbedingt erfüllt sein:

– Patient generell gesund, d.h. keine wesentlichen Begleiterkrankungen
– Häusliche Versorgung bzw. Betreuung rund um die Uhr ist gewährleistet
– Telefonische Erreichbarkeit
– Räumliche Entfernung zwischen Praxis oder Klinik und Wohnort des Patienten nicht mehr als 15 – 20 Autominuten

Ist ein oder sind sogar mehrere Kriterien nicht erfüllt, so sollte einer stationären Behandlung der Vorrang gegeben werden. Die Einführung immer weniger aggressiver bzw. minimal invasiver Behandlungsmethoden – Laser (ELVeS)Radiofrequenz (VNUS Closure fast) oder CHIVA – ermöglicht eine risikoarme Zunahme der ambulanten Venenoperation. Leider werden gerade diese Methoden von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen. Rückfalloperationen werden im aller Regel im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durchgeführt.

Auch die immer risikoärmeren Narkoseverfahren (Örtliche Betäubung bzw. Tumeszenzanästhesie) ermöglichen eine Ausweitung der ambulant durchführbaren Venenoperationen. Informieren sie ihren Hausarzt über die ambulant geplante Venenoperation, so kann sich Ihr Hausarzt darauf einstellen und sich bei eventuellen Rückfragen rechtzeitig mit dem Chirurgen austauschen.

Wichtiger Hinweis

Idealerweise sollte ihr Venenchirurg über die Möglichkeit des ambulanten wie auch stationären Operierens (z.B. Belegarzt) verfügen, so dass für Sie die richtige Art der Versorgung ausgewählt werden kann.

Nie wieder Krampfadern?

Das Krampfadernleiden ist eine chronische Erkrankung, die weder mit chirurgischen oder medikamentösen Therapien geheilt werden kann. Das Krampfadernleiden hat eine natürliche Progression (Voranschreiten), weswegen auch bei einer technisch einwandfreien Operation oder Intervention es im Verlaufe der Jahre zu erneuten Krampfadern kommen kann. Allerdings besteht bei technisch mangelhaft durchgeführten Operationen ein erhöhtes Risiko Krampfadern im bereist behandelten Stromgebiet zu bekommen z.B. beim lang belassenen Stumpf. Dieser gilt als technischer Fehler und ist die häufigste Ursache für einen erneuten operativen Eingriff bei der sogenannten Rezidivvarikose (Rückfall von Krampfadern).

Vollmundige Versprechen wie „Nie wieder Krampfadern“ sollten Sie stutzig machen! In aller Regel handelt es sich hier um Werbung der weniger seriösen Art.

Fakten

60% der in Deutschland durchgeführten Rückfalleingriffe beruhen auf einer technischen mangelhaft durchgeführten Erstoperation.

Schmerzlose Entfernung von Krampfadern?

Eine absolut schmerzfreie Entfernung von Krampfadern, auch bei noch so schonendem Vorgehen, ist mit keiner der heute üblichen Methoden zur Krampfadernentfernung möglich. Eine Entfernung der Krampfadern in Vollnarkose ist natürlich für die Zeit des Eingriffes schmerzfrei, aber danach kommt es zu den üblichen mehr oder weniger ausgeprägten Schmerzen in Abhänigkeit von der Art des Engriffes und der Ausprägung des Befundes. Wird ein Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt, so ist natürlich das Einbringen des örtlichen Betäubungsmittels mit einer Nadel auch nicht unbedingt schmerzfrei, auch wenn es nur „Nadelpickser“ sind. Das gleiche gilt auch für die Mikroschaumverödung (Sklerosierung). Auch hier muss der Verödungsschaum mit einer Nadel in die Krampfader gespritz werden.

Müssen Krampfadern entfernt werden?

Krampfadern müssen natürlich nicht immer operiert werden! Dennoch sollte ein Krampfadernleiden behandelt werden. Den operativen Behandlungsmethoden steht insbesondere die konservative Kompressionsbehandlung (Kompressionsstrumpf) gegenüber. Natürlich ist eine solche Kompressionstherapie auch nur dann sinnvoll, wenn sie sehr konsequent und natürlich täglich erfolgt. Nur in diesen Fällen ist die Kompressionstherapie eine Alternative zu den operativen Behandlungsmöglichkeiten. Die Kompressionsbehandlung ist jedoch nicht in der Lage Krampfadern zu entfernen, sie ist lediglich in der Lage Komplikationen des Krampfadernleidens vorzubeugen (Hautveränderungen, offenes Bein).  Bei der Behandlung von Krampfadern müssen immer Risiko und Nutzen abgewogen werden! Bei Älteren und kranken Patienten wird man deshalb immer versuchen mit einer möglichst risikoarmen Behandlung zum Ziel zu kommen. Wenn trotzdem ein operatives Verfahren besser erscheint, wird man in diesen Situationen immer ein möglichst schonendes Verfahren wählen, wie z.B. die Laser – oder Radiofrequenzbehandlung (Elves radial, VNUS closure fast) der Krampfadern oder die Verödung, die in aller Regel ohne Vollnarkose in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können.

Wie dringend ist eine Krampfader Operation?

Es gibt nur wenige wirkliche Notfälle, die eine sofortige oder sehr kurzfristige Operation oder Intervention beim Krampfadernleiden notwendig machen. Das Krampfadernleiden ist eine langsam voranschreitende (chronische) Erkrankung, so dass eine sorgfältige und behutsame Planung der Behandlung in aller Regel möglich ist. Eine notfallmäßige  Dringlichkeit der Behandlung eines unkomplizierten Krampfaderleidens, wie z.B. bei der akuten Blinddarmentzündung, ist nie erforderlich! Eine mögliche Operation oder Intervention ist immer planbar und sollte vor allen Dingen auf Ihre Termin und Urlaubsplanung abgestimmt sein. Wählen Sie einen Operationstermin der für Sie optimal ist – in einem seriösen Venenzentrum wird man auf Ihre Wünsche immer eingehen. Sollten Sie sich bzgl. der vorgeschlagenen Behandlungsmethode oder der Notwendigkeit der Operation nicht sicher sein, scheuen Sie sich nie eine zweite Meinung bei einem Venenspezialisten z.B. in einem Phlebologicum Zentrum einzuholen.

Gibt es innere Krampfadern?

Die Diagnose „innere Krampfadern“ sollte kritisch betrachtet werden, denn in aller Regel sind Krampfadern von außen immer sichtbar. Eine isolierte Erweiterung der vorderen oder hinteren Sammelvene (Stammvarikose) ohne zusätzlich Erweiterung von Seitenästen (Seitenastvarikose) ist extrem selten. Sollte ein solcher Befund dennoch vorliegen, ist eine testweise Kompressionstherpie mit einem Kompressionstrumpf zu empfehlen. Oft sind die beklagten Beinbeschwerden gar nicht auf die „inneren Krampfadern“ zurückzuführen, sondern z.B. auf Rückenprobleme. Sollten die Beschwerden durch das Tragen des Kompressionstrumpfes nicht gelindert werden können, sind die „inneren Krampfadern“ auch nicht für die Beschwerden verantwortlich. Die Diagnose „innere Krampfadern“ sollte im Zweifelsfall durch eine zweite Meinung eines Venenspezialisten bestätigt werden.

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Krampfadern entfernen ohne Narben?

Krampfadern an den Beinen können nicht ganz ohne „Spuren“ bzw. Narben entfernt werden. Versprechungen dieser Art gehören in die Kategorie unseriöse Medizin! Jede Art der Intervention hinterlässt mehr oder weniger auffällige Narben oder „Spuren“ der Behandlung. Selbst die Verödungsbehandlung geht häufig nicht ganz spurlos vorüber, denn in ca. 10% der Behandlungen kommt es insbesondere bei der Schaumsklerosierung zu einer sog. Hyperpigmentierung (braune Flecken). Auch Stiche wie sie bei der Miniphlebektomie oder beim Einbringen der Laser- oder Radiowellenfaser üblich sind, hinterlassen kleine Narben in der Haut. Heute ist es Standard in spezialsierten Zentren möglichst ohne große Schnitte beim Entfernen von Krampfadern auszukommen um ein möglichst perfektes ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Die Zeiten „Großer Schnitt = großer Chirurg“ gehören in jedem Fall der Vergangenheit an!

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Gibt es Medikamente gegen Krampfadern?

In Apotheken und Drogerien werden heute ein Vielzahl von Medikamenten angeboten, die dem Anschein nach das Krampfadernleiden behandeln bzw. dem Patienten das Gefühl vermittleln, dass damit auch Krampfadern verschwinden können bzw. das Krampfadernleiden zu stoppen. Dies können diese Medikamente nicht leisten! Die meisten Präparate enthalten pflanzliche Wirkstoffe (z.B. Rosskastanie, rotes Weinlaub, Bein – oder Steinklee), die gefäßabdichtend (Ödemprotektiva) wirken und so zu einer Linderung der Stauungsbeschwerden und Schwellneigung beitragen sollen. Auf der anderen Seite gibt es Venentonika, die die Muskeln der Venenwand aktivieren und durch die wieder gesteigerte Spannkraft der Vene einen beschleunigten Blutrückfluss bewirken sollen. Vor der Einnahme dieser Medikamente sollten Sie sich bei einem Venenspezialisten auf die Funktionsfähigkeit Ihrer Venen untersuchen und beraten lassen.

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Ist der Stützstrumpf eine Alternative zum medizinischen Kompressionstrumpf?

venen10In Drogerien, Strumpffachhandel aber auch Supermärkten  werden Stützstrümpfe und Strumpfhosen angeboten. Eine Alternative zu einem medizinischen Kompressionstrumpf bei einem Krampfadernleiden sind sie jedoch nicht. Die erforderlich Wirkung wird von einem Stützstrumpf nicht geleistet. Weder der Druck, noch der Druckverlauf entsprechen den Voraussetzungen, die für eine medizinische Wirkung erforderlich sind. Eine vorbeugende oder therapierende Wirkung wird also von einem Stützstrumpf nicht erbracht.

Sind Besenreiser gefährlich?

venen11In aller Regel handelt es sich bei Besenreisern um eine harmlose Venenveränderung der kleinsten Venen unter der Haut. Besenreiser sind viel zu klein um die Funktion des Venensystems tatsächlich beeinflussen zu können. Deswegen: Besenreiser sind in den meisten Fällen eher ein kosmetisches als ein medizinisches Problem. Dennoch sind Besenreiser ein Symptom für eine Venen – bzw. Bindegewebsschwäche, weshalb es Sinn macht beim Auftreten von Besenreisern einen Venenspezialisten aufzusuchen, damit dieser die Funktionsfähigkeit ihres Venensystems überprüfen kann.

venenkompetenzzentrum logo

Allgemeine Informationen im Venenzentrum

Narkose

Welche Narkoseart ist für Sie die Beste?

Die Art der Narkose ist bei jedem Patienten von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Zum einen der allg. Gesundheitszustand, die Art des Eingriffes an den Venen und das allg. Umfeld bzw. die Wünsche des Patienten.

Prinzipiell bieten wir in unserem Venenzentrum alle heute gängigen Anästhesieverfahren an. Grundsätzlich werden unterschiedliche Betäubungsverfahren, die bei Krampfaderneingriffen angewandt werden, unterschieden:

– Lokale /örtliche Betäubung (für kleine Operationsgebiete)

– Tumeszenzanästhesie (für größere Operationsgebiete)

– Regionale Betäubungverfahren

– Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)

Welches Narkoseverfahren für Sie das Beste ist wird mit Ihnen individuell vor der dem Eingriff besprochen, wobei wir immer versuchen Ihre Wünsche zu berücksichtigen.

Was ist eine Vollnarkose?

Eine Vollnarkose ist ein tiefschlafähnlicher Zustand in dem Bewusstsein und Schmerzempfinden durch Medikamente ausgeschaltet sind.

Wir führen die sogenannte „Total Intravenöse Anästhesie“ (TIVA) durch. Das heißt die Narkosemittel werden über die Vene gegeben.

Der Anästhesist spritzt die Medikamente in die Vene und der Patient schläft ein. Nachdem der Patient dann eingeschlafen ist , empfindet er keine Schmerzen mehr und die Muskulatur entspannt sich.

Werde ich auch wirklich schlafen?

Während einer Narkose werden Herzschlag, Blutdruck, der Sauerstoffgehalt im Blut sowie andere Werte ständig überwacht. Der Anästhesist bekommt dadurch die Informationen, die er braucht um die Tiefe der Narkose zu steuern. Die Operation wird nicht beginnen, bevor der Anästhesist dies erlaubt.

Wie bekomme ich Luft bei einer Vollnarkose?

Nach dem Einschlafen wird eine sogenannte Kehlkopfmaske (Larynxmaske) durch den Mund hinter die Zunge geschoben. Dadurch kann der Patient beatmet werden und es kommt genug Sauerstoff in die Lunge. Sobald die Wirkung des Narkosemittels bei Beendigung des Eingriffes aufhört, beginnt die spontane Atmung wieder einzusetzen und die Maske kann wieder entfernt werden.

Werde ich auch wieder wach nach einer Vollnarkose?

Die Narkosemittel werden während der gesamten Dauer der Operation über die Vene gegeben. Gleichzeitig mit Beendigung der Operation oder des Eingriffes wird die Gabe der Medikamente beendet. Nachdem diese Medikamente nur eine kurze Wirkdauer haben, wachen Sie kurz darauf wieder auf. Gleichzeitig erhalten Sie ein Schmerzmittel, so dass das Aufwachen für Sie komplett schmerzfrei sein wird.

Was passiert mit mir nach der Venen-Operation?

Nach der Operation werden Sie im Aufwachraum noch ein bis zwei Stunden nachbetreut.

Nach Hause werden Sie nur in Begleitung einer volljährigen Person entlassen und eine weitere häusliche Betreuung – d.h. Sie dürfen nicht allein zu Hause sein – muss gewährleistet sein.

 In der Regel bekommen Sie im Aufwachraum bereits Tee und Kekse. Zu Hause können Sie dann wie gewohnt Essen und Trinken, aber Sie sollten noch keinen Alkohol trinken.

Rauchen sollten Sie frühestens nach zwei Stunden.

Warum muss ich für eine Vollnarkose nüchtern sein?

Bei einer Narkose besteht immer die Möglichkeit, dass der Patient erbricht. Wenn der Magen nicht leer ist, läuft der Mageninhalt mit dem sauren Magensaft in die Lunge (Aspiration) und verursacht eine schwere Lungenentzündung.

 Und warum darf ich dann nicht rauchen, Kaugummi kauen oder Bonbon lutschen? “ ich schlucke doch nichts herrunter…“

Auch wenn Sie beim Rauchen, Kaugummi kauen oder Bonbon lutschen nichts runterschlucken, sind Sie nicht nüchtern.

Es wird die Bildung von Magensaft angeregt und der Magen ist dadurch nicht mehr leer. Das Risiko, dass saurer Magensaft in die Lunge gelangt ist dann erhöht.

Welche Eingriffe bei Varikose können in örtlicher Betäubung durchgeführt werden?

Prinzipiell können alle Eingriffe am oberflächlichen Venensystem heute in einer örtlichen Betäubung durchgeführt werden. Vorzugsweise werden jedoch weniger ausgeprägte Krampfadernbefunde (z.B. Seitenastvarikose), CHIVA und die endoluminalen thermischen Verfahren (Elves radial Laser und VNUS closure fast) in örtlichen Betäubungsverfahren durchgeführt. Aber auch hier bevorzugen manche Patienten eine Vollnarkose, da auch das Stechen der örtlichen Betäubung insbesondere bei grösserer Ausdehnung für den Einen oder Anderen als schmerzhaft empfunden wird. Sebstverständlich wird auch bei Risikopatienten (Patient mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen) generell ein örtliches Betäubungsverfahren bevorzugt.